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Donnerstag, 28.03.2024 (13.KW)
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90. Jubiläum des Sachsenringes

90. Jubiläum des Sachsenringes Hohenstein-Ernstthal - Das 90. Jubiläum des Sachsenringes feierte man nun am 3. Juniwochenende im Rahmen der "Sachsenring Classic". Gern wären wir auch diesmal mit der Kamera auf dem Sachsenring dabei gewesen, um Bilder von den Rennen mit den Legenden des Motorsports und andere Impressionen einzufangen, allerdings teilte uns der Veranstalter der "Sachsenring Classic" mit, dass der Mitteldeutsche Rundfunk sich Exklusivität erbeten hat, heißt, wir bekamen keine Drehgenehmigung. An anderen Rennstrecken auf dieser Welt würde es wahrscheinlich heißen: gut, dann eben kein Bericht. Beim Sachsenring ist das nicht so: wenn der gefeiert wird, dann nicht nur auf der Rennstrecke, sondern in der ganzen Stadt - auch 2017 zum 90. Jubiläum. Das Wochenende begann bereits am Donnerstag mit einer Gedenkveranstaltung am alten Sachsenring, dort wo der Motorradrennfahrer James Jimmie Guthrie 1937 tödlich verunglückte. 1949 wurde hier eine Gedenkstätte eingeweiht, die heute vor allem von den Mitgliedern des Automobil- und Motorradclubs Sachsenring gepflegt wird, die auch zu der Gedenkveranstaltung eingeladen hatten. Der erste tödlich Verunglückte. war der Belgier Erik Haps am 1. Juli 1934 - insgesamt starben bis einschließlich 1990 19 Rennfahrer auf dem alten Sachsenring. Am Freitag gab es eine Festveranstaltung im Hot-Sportzentrum, zu der der AMC gemeinsam mit der ADAC-Ortsgruppe, dem Förderverein Sachsenring und dem MSC Sachsenring eingeladen hatte. An dem Abend begab man sich auf eine Zeitreise durch 90 Jahre Sachsenring. Es wurde ein langer Abend, der mit historischen Bildern gestartet wurde, die Wolfgang Hallmann präsentierte. Worüber sich die Sachsenring-Fans am meisten freuten: dass viele begrüßt wurden, die ein Stück Sachsenring-Geschichte mitgeschrieben haben. So der DKW-Pilot August Hobl, der seine Rennsport-Karriere als Geländefahrer startete. Hobl gewann zweimal auf dem Sachsenring - 1955 in der 125-Kubik-Klasse und ein Jahr später in der 350-Kubik-Klasse. Heinz Rosner, auch Mr. MZ genannt, lieferte sich unter anderem mit Giacomo Agostini spannende Rennen. Der Abend war gespickt mit Anekdoten und Geschichten, weil es zum Glück noch viele lebende Legenden vom Sachsenring gibt. Ein wenig hoffte man, dass an diesem Abend auch Giacomo Agostini vorbeischaut, der an dem Wochenende seinen 75. Geburtstag am Sachsenring feiern wollte. Statt dessen begrüßte man Marco Lucchinelli - 1981 500er Weltmeister - Kevin Schwantz - 1993  500er Weltmeister - und Carl Fogarty - von 1994 bis 99 4x Superbike-Weltmeister. Sie blieben nur kurz, um nicht allzuviel von Agos Geburtstagsfeier zu verpassen. Geehrt wurden an dem Abend noch andere, so Gerold Meißner für seine Verdienste in Sachen Classic mit 50-Kubik-Klasse. Dass es heute den Sachsenring als Rennstrecke noch gibt, wenn auch mit neuem Kurs, ist denen zu verdanken, die dafür kämpften, als nach 1990 erst einmal Schluss war. 1996 meldete man sich rennsportlich zurück und seit 1998 findet auf dem Sachsenring wieder die Motorrad-Weltmeisterschaft statt.