Hohenstein-Ernstthal - Fasching in Hohenstein-Ernstthal kann mittlerweile nur Fasching sein, wenn im Schützenhaus zarte Ballerino-Füsse auf den Brettern tänzeln, die die Welt bedeuten. Am 17. Februar kämpften bereits zum 7. Mal Männer in heißen Höschen um den begehrten Wanderpokal. Den durfte im vergangenen Jahr der FC Hermsdorfia mit nach Hause nehmen. Mittels Schottenrock und Cool Runnings sollte der Pokal verteidigt werden. Die Konkurrenz hatte sich jedoch gut auf den diesjährigen Wettbewerb vorbereitet. Mit einer großen Portion gesunder Kost war der Annaberg-Buchholzer Carnevalsverein angereist. Der Niederfrohnaer Carnevalsclub verwandelte zahme Kuttenträgerinnen in farbenfrohe  Partyaufmischer. Italienische Zustände brachte der Jahnsdorfer Carnevalsverein auf die Bühne. Flower-Power entspannt präsentierte sich der Kriebethaler Faschingsclub. Rummel ganz anderer Art hatte der Frankenberger Carnevalsverein zu bieten. Dem Autoscooter-Kampf folgten spanische Tempraments-Ausbrüche. Der Peniger Faschingsclub nutzte den diesjährigen Auftritt, um sich in aller Öffentlichkeit zu outen. Das hatten die Jungs vom Großrückerswalder Carnevalsverein

nicht mehr nötig. Trotzdem landeten sie bei der Weltraumreise im afrikanischen Kochtopf. Angepeilt hatten sie wahrscheinlich den Planet der Affen, auf dem sich die Crottendorfer Faschingsgesellschaft niedergelassen hatte. Und der gastgebende Karnevalsclub Rot-Weiß Hohenstein-Ernstthal? Der machte einen Ausflug in die Prärie. Ganz passend zum Karl-May-Jahr 2012, in dem der Abenteuerschriftsteller anläßlich seines 170. Geburtstages und 100. Todestages besonders gewürdigt wird. Die Jury hatte diesmal besonders viel Mühe, das beste Männerballett-Team zu küren, denn die Ideen und die Umsetzung lagen auf gleich hohem Niveau. Am Ende durften die Kümmerlinge den Gastgeber als Sieger verkünden. Die Karl-May-Städter holten sich damit zum 2. Mal den Wanderpokal. Das gelang bislang nur den Crottendorfern. Umso spannender wird der Wettkampf im nächsten Jahr sein, denn wer dreimal den Pokal gewinnt, darf ihn für immer behalten.