Hohenstein-Ernstthal - Einen Menschenauflauf gab es am 28. April an der Trinitatiskirche in Hohenstein-Ernstthal.  Drinnen fand eine Geburtstagsparty statt, zu der das Jugendblasorchester eingeladen hatte - das feierte an diesem Tag seinen 40. Um allen der über 350 Gäste einen Sitzplatz anbieten zu können, schafften die Orchestermitglieder kräftig Stühle heran. Unter den Gästen waren viele, die 1973 die Geburt des Klangkörpers miterlebt haben. Unter der Leitung von Hans Krug, der in diesem Jahr seinen 105. Geburtstag feiern würde, startete vor 40 Jahren das Orchester mit 50 jungen Bläsern durch. Einige von denen musizieren heute noch aktiv, unter anderem bei den "Pfaffenbergern" - das "Orchester der Ehemaligen", das vor 10 Jahren - zum 30. Geburtstag des Jugendblasorchesters - gegründet wurde. Unter der Leitung von Dieter Gimpel eröffneten die "Ehemaligen" musikalisch die Geburtstagsparty in der Trinitatiskirche. Die Pfaffenberger nutzten das Konzert, um sich bei ihrem langjährigen Dirigenten zu bedanken. Dieter Gimpel hatte vor 35 Jahren den Taktstock von Hans Krug übernommen. Dass das Orchester der Ehemaligen mit allem Drum und Dran funktioniert, haben die Pfaffenberger den Organisationstalenten Ralf und Sylvia Goldhahn zu verdanken. 

Jetzt war das Stammorchester an der Reihe, doch zuvor gab es noch Grußworte vom Oberbürgermeister Lars Kluge, der bereits zum Sektempfang an das Jugendblasorchester einen Scheck in Höhe von 400 Euro überreichte. Klingende Botschafter sind die Mitglieder des Jugendblasorchesters weit über die Stadtgrenzen hinaus. Der nächste große Termin ist das Bundesmusikfest in Chemnitz. Am 11. Mai spielt das Jugendblasorchester hier auf. Nicht zu vergessen die Saxoniade, das internationale Festival für Jugendblasorchester, das vom 4. bis 7. Juli in Hohenstein-Ernstthal veranstaltet wird. Zum Geburtstagskonzert lud das Orchester unter der Leitung von Wolfgang Uhlig und Otto-Roland Briem zu einer Reise durch die 40jährige Geschichte ein. Es zeigte, daß Blasmusik alles andere als verstaubt ist. Neben den erwachsenen Pfaffenbergern gibt es auch ein Nachwuchsensemble. Die HOT-Ra-Pauken. Seit 1997 hat das Jugendblasorchester eine eigene Ausbildungsstätte. Der Unterricht bietet Kindern die Möglichkeit, das Spielen auf einem Blasinstrument zu erlernen. Außerdem wird in einigen Hohenstein-Ernstthaler Kindergärten eine musikalische Früherziehung angeboten. Seit 2008 gibt es in der Karl-May-Grundschule eine Bläserklasse. Einige der Kinder, die diese Angebote des Jugendblasorchesters nutzen, musizieren bei den HOT-Ra-Pauken, wo sie unter der Leitung von Georg Vetter auch erste Bühnenerfahrung sammeln können. Zum Finale des Geburtstagskonzertes durften die Hot-Ra-Pauken gemeinsam mit dem Stammorchester und den Pfaffenbergern musizieren. Auf dem Programm stand die Hymne des Erzgebirges. Tief beeindruckt von diesem Konzertnachmittag füllten die Geburtstagsgäste die Sparbüchse der Musiker. Ein kleiner Beitrag, um die Arbeit des Jugendblasorchesers Hohenstein-Ernstthal zu unterstützen.