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Freitag, 19.04.2024 (16.KW)
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Hainichen rettet verborgenes Denkmal

Denkmal für die Gefallenen des 1. WeltkriegesEs wird wahrscheinlich noch nicht einmal jeder Bürger aus Hainichen gewusst haben, was sich bis 19. Januar 2022 hinter dieser ehemaligen Kaufhalle im Ortsteil Crumbach befand. Ein Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Für den Abbau mussten einige Vorbereitungen getroffen werden. Die Steinmetze legten, wegen der Arbeitssicherheit, einen Treppenpfad an, um gefahrlos den kleinen steilen Hang hinauf- und hinabsteigen zu können, denn es musste einiges an Arbeitsmaterial ans Denkmal transportiert werden. Aus sechs zusammengesetzten Einzelstücken bestehend, musste vorsichtig das Fugenmaterial entfernt werden, um die Stücke auseinanderzunehmen. Außerdem wurden an den Steinen Halterungen befestigt, an denen mittels Kran die einzelnen Stücke zum Abtransport gebracht werden konnten. Für die Steinmetze wahrscheinlich die geringste Arbeit, denn schaut man sich das Denkmal auf einem Bild aus früherer Zeit an und vergleicht es mit dem jetzigen Zustand, dann weiß man, dass es viel zu tun gibt, um dem Denkmal wieder Würde zu verleihen. Das Denkmal in Crumbache wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Ein guter Grund für eine Verschönerungskur. Es soll nach der Restaurierung an einem besser zugänglichen Platz wieder aufgebaut werden. Damit wird dann in Hainichen ein weiteres Stück Heimatgeschichte für die Zukunft erhalten bleiben.


Am 19. Januar wurde große Krantechnik aufgebaut, um das Denkmal abzubauen. Nicht nur die alte Kaufhalle war ein großes Hindernis, sondern genauso die inzwischen hochgewachsen Bäume und Sträucher. Hinzu kam die Oberleitung. Mittels Sprechfunk wurden dem Kranführer die Anweisungen gegeben und konnten so die Einzelteile wohlbehalten zum Abtransport auf die bereitgestellten Paletten gebracht werden. Größte Präzession war beim Abbau des Adlers gefragt, auch weil die Altvorderen ihn seinerzeit unter dem überstehenden Felsen eingefügt hatten. Gelernt ist gelernt und so konnte der Adler zum ersten Mal über Hainichen schweben. Während der Vogel auf der anderen Seite der ehemaligen Kaufhalle wohlbehalten landete, machte der Steinbildhauermeister Robin Weinhold eine Entdeckung. Er fand eine Zeitkapsel, die er dem Bauamtsleiter Hartmut Stenker übergab. Die Kapsel wird man im Rathaus öffnen. Mal schauen, was die Crumbacher von 1922 den Hainichener Bürgern von 2022 mitzuteilen haben.