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Freitag, 26.04.2024 (17.KW)
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Archäologische Funde bei Umbauarbeiten auf Schloss Augustusburg

Das Schloss Augustusburg birgt hinter seinen Mauern so manches Geheimnis. Da Wände nicht sprechen können, muss der Mensch sich selbst mühen, das Verborgene zu entdecken. Eine Gelegenheit bietet sich nun mit dem Umbau des Kutschenmuseums. Seit November 2022 finden baubegleitende archäologische Untersuchungen durch das Landesamt für Archäologie Sachsen statt. Und die Mitarbeiter wurden fündig! Darüber sowie über den Umbau des Kutschenmuseums wurde am 8. März bei einem Pressegespräch informiert. Was dort zutage gefördert wurde, präsentierte Dr. Christiane Hemker vom Landesamt für Archäologie

Sachsen. Auf der rund 900 qm großen Untersuchungsfläche wurden bereits rund 220 Befunde und mehrere hundert Einzelfunde aus dem 15. bis 20. Jahrhundert dokumentiert. Es sieht so aus, dass das Stall- und Kutschengebäude des Schlosses Augustusburg unter Nutzung älterer Fundamente aus dem 15. Jahrhundert errichtet wurde, zuzuordnen dem Vorgängerbau Burg Schellenberg. Die jetzigen Grabungen ergaben, dass in Aufplanierungen aus dem 15. Jahrhundert sich deutliche Abbruchschutt- und Brandspuren von Brandereignissen finden, über die die schriftlichen Quellen keine Auskunft geben. Aus dem Schutt der obersten Schichten wurden einen Menge Einzelteile geborgen. Noch bis Mai dauern die Grabungen an. Nach der Auswertung der Funde erfolgt die Bewahrung im Archäoligischen Archiv Sachsen. Für 2024 ist die Neueröffnung des Kutschenmuseums geplant. Auf 1.100 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden 30 Exponate aus mehr als drei Jahrhunderten gezeigt. In neuen Themenräumen wird Interessantes über die Geschichte und Nutzung der Kutschen aus dem 18. bis zum 20. Jahrhundert zu erfahren sein. Die Kosten der Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen liegen derzeit bei 7 Millionen Euro.