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Montag, 29.04.2024 (18.KW)
KabelJournal Chemnitzer-Land
Regionalnachrichten
Jens Hering über den Tschad

Es mussten am 21. Februar noch ohne Ende Stühle herangeholt werden. Der Tierparkförderverein Limbach-Oberfrohna hatte zur ersten Vortragsveranstaltung 2024 in die Parkschänke Limbach-Oberfrohna eingeladen. Zu Beginn gab es vom Vorsitzenden Professor Klaus Eulenberger wieder Rück- und Ausblicke in Sachen Amerika-Tierpark. Nicht dem Inka-Land oder anderen amerikanischen Landstrichen widmete sich Jens Hering in seinem Vortrag. Sein Thema war der Tschad – Afrika in einem vergangenen Jahrhundert. Ein großes Abenteuer, das er und seine Frau sich mehrmals wagten, anzugehen. Denn: andere Länder, andere Sitten, Religion, Politik.

Aber: es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, auch nicht in der ehemaligen französischen Kolonie. Das Land, das dreimal so groß ist wie Deutschland, zählt 11 Millionen Menschen in 200 ethnischen Gruppen mit 125 verschiedenen Sprachen. Probleme also vorprogrammiert. Ganz allein reisten die Herings nicht. Sie hatten zwei Fahrer, einen Koch sowie einen Dolmetscher dabei. Bei einer Reise zusätzlich noch einen guten Naturfreund aus Deutschland. Es ging hinaus in die Wildnis, denn die interessierte die Herings - Jens, den man auch als Ornithologen kennt, natürlich ganz besonders die Vogelwelt. Auch wenn viele Bilder idyllisch wirken - 50 Grad Celsius Temperatur im Schatten ist hart. Eine Gegend, die ganz besonders interessierte, war das Tibesti-Gebirge – die Alpen der Sahara. Es ging um einen speziellen Vulkankrater. Rund 10 Vogelarten konnte Jens Hering bestimmen. Der Wiederaufstieg: 4 Stunden bei 40 Grad Celsius – im Rucksack 10 Kilogramm Gesteinskrusten für den Klima-Forscher Stefan Kröpelin, der 2015 hier war, aber dessen Material auf den Weg zwischen Tschad und Deutschland verloren ging. Um einiges schwieriger war es für die Reisegruppe Hering 2023 zu den Seen von Ounianga zu gelangen, seit 2012 Weltnaturerbestätte. Die Zutrittserlaubnis gab es letztendlich von den Stammesfrauen. Der Erlös des Vortrags-Abends kam einem Brunnen-Projekt zu Gute. Jens Hering berichtete fast 90 Minuten von den Reisen in den Tschad, den berühmten DDR-Tierfotograf Helmut Drechsler nicht vergessend, der 1960 in dem afrikanischen Land unter nicht wirklich geklärten Umständen zu Tode kam. Es waren spannende 90 Minuten. Wenn Jens Hering nochmals über den Tschad berichtet, sollte man sich das nicht entgehen lassen.